Mittwoch, 6. September 2006
Let`s also talk about these prisoners
Das palästinensische Ministerium für Gefangene hat einen interessanten Bericht herausgegeben, der hier zusammengefasst wird. Report: “25% of the Palestinians were imprisoned by Israel”
- 700.000 oder 25 % der palästinensischen Bevölkerung wurden schonmal von israelischen Sicherheitskräften in den besetzten Gebieten verhaftet.
- 10.100 Palästinenser sind zur Zeit in 30 verschiedenen israelischen Gefängnissen inhaftiert
-183 Gefangenge starben in Haft durch Folter oder mangelnde medizinische Versorgung.
Weiterführende Links:
ADDAMEER (Arabic for conscience) Prisoners Support and Human Rights Association
Sumoud (steadfastness in Arabic), a political prisoner solidarity group
- 700.000 oder 25 % der palästinensischen Bevölkerung wurden schonmal von israelischen Sicherheitskräften in den besetzten Gebieten verhaftet.
- 10.100 Palästinenser sind zur Zeit in 30 verschiedenen israelischen Gefängnissen inhaftiert
-183 Gefangenge starben in Haft durch Folter oder mangelnde medizinische Versorgung.
Weiterführende Links:
ADDAMEER (Arabic for conscience) Prisoners Support and Human Rights Association
Sumoud (steadfastness in Arabic), a political prisoner solidarity group
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Amnesty ruft die EU zur Unterstützung für eine unabhängige Untersuchung über Menschenrechtsverletzungen in Israel & Libanon auf
EU Foreign Ministers: Address Human Rights Violations in Lebanon and Israel
"A cease-fire alone will not bring peace. A sustainable, durable solution can only take place with accountability and with full reparation being provided to the victims on both sides," said Dick Oosting, Director of Amnesty International’s EU Office.
"A cease-fire alone will not bring peace. A sustainable, durable solution can only take place with accountability and with full reparation being provided to the victims on both sides," said Dick Oosting, Director of Amnesty International’s EU Office.
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Dienstag, 5. September 2006
Shlomo Ben Ami
Pakistan bigger threat than Hezbollah: Senior Israeli leader
Ben Ami empfiehlt der israelischen Regierung, ihre Auseinandersetzungen mit der Hezbollah und der Hamas vom "globalen Krieg gegen den Terror" der USA zu trennen. Er befürchtet, dass Israel sich übernimmt, wenn es sich als Partner der USA in diesem Konflikt positioniert.
Er glaubt, der Hauptgrund für den Wahlsieg der Hamas war nicht die mangelnde Friedensbreitschaft der Palästinenser, sondern der Korruptionsmuff, den Arafat hinterlassen hatte und die Inkompetenz seines Regimes. Mit dieser Ansicht ist er nicht alleine, allerdings könnte das Ganze auch noch mit der israelischen Siedlungs- und Besatzungspolitik zu tun gehabt haben *huestel*
In einem Essay hat er vor einigen Wochen seine Sicht zur momentanen Lage in Nahost etwas ausführlicher dargelegt:
Essay: Schließt Frieden mit Hamas!(Handelsblatt)
Wenn ich Shlomo Ben Ami richtig verstanden habe, dann scheint er folgende Strategie zu propagieren: Direkte Verhandlungen mit der Hamas (laut Umfrageergebnisse von 45% der Israelis gestützt) mit grossen Zugeständnissen Israels was die West-Bank/Judäa&Samaria betrifft (es ist von 67er Grenzen die Rede), während die Palästinenser auf das Rückkehrrecht der Flüchtlinge in Gebiete, die vor 67 erobert wurden, ein für alle Mal ganz verzichten sollen.
Er sieht die USA auf dem faschen Dampfer und will so der Gefahr entgehen, zwischen die Mühlen der USA und des Irans zu geraten. (die imo beide primär eigene Interessen vertreten, von denen die Beteiligten dort zwar mitprofitieren können, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt, dann schlägt das Pendel zurück). Mit der Hezbollah herrscht inzwischen zwar Waffenstillstand, aber ich glaube, die Gefahr von weiteren zukünftigen Auseinandersetzungen mit ihr und dem Iran besteht weiter.
Weitere Gedanken von Shlomo Ben Ami findet man hier:
Ältere aber umfangreiche und sehr informative Debatte über den Nahostkonflikt:Norman Finkelstein & Former Israeli Foreign Minister Shlomo Ben-Ami Debate: Complete Transcript(DN!)
Ben Ami empfiehlt der israelischen Regierung, ihre Auseinandersetzungen mit der Hezbollah und der Hamas vom "globalen Krieg gegen den Terror" der USA zu trennen. Er befürchtet, dass Israel sich übernimmt, wenn es sich als Partner der USA in diesem Konflikt positioniert.
Er glaubt, der Hauptgrund für den Wahlsieg der Hamas war nicht die mangelnde Friedensbreitschaft der Palästinenser, sondern der Korruptionsmuff, den Arafat hinterlassen hatte und die Inkompetenz seines Regimes. Mit dieser Ansicht ist er nicht alleine, allerdings könnte das Ganze auch noch mit der israelischen Siedlungs- und Besatzungspolitik zu tun gehabt haben *huestel*
In einem Essay hat er vor einigen Wochen seine Sicht zur momentanen Lage in Nahost etwas ausführlicher dargelegt:
Essay: Schließt Frieden mit Hamas!(Handelsblatt)
Wenn ich Shlomo Ben Ami richtig verstanden habe, dann scheint er folgende Strategie zu propagieren: Direkte Verhandlungen mit der Hamas (laut Umfrageergebnisse von 45% der Israelis gestützt) mit grossen Zugeständnissen Israels was die West-Bank/Judäa&Samaria betrifft (es ist von 67er Grenzen die Rede), während die Palästinenser auf das Rückkehrrecht der Flüchtlinge in Gebiete, die vor 67 erobert wurden, ein für alle Mal ganz verzichten sollen.
Er sieht die USA auf dem faschen Dampfer und will so der Gefahr entgehen, zwischen die Mühlen der USA und des Irans zu geraten. (die imo beide primär eigene Interessen vertreten, von denen die Beteiligten dort zwar mitprofitieren können, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt, dann schlägt das Pendel zurück). Mit der Hezbollah herrscht inzwischen zwar Waffenstillstand, aber ich glaube, die Gefahr von weiteren zukünftigen Auseinandersetzungen mit ihr und dem Iran besteht weiter.
Weitere Gedanken von Shlomo Ben Ami findet man hier:
Ältere aber umfangreiche und sehr informative Debatte über den Nahostkonflikt:Norman Finkelstein & Former Israeli Foreign Minister Shlomo Ben-Ami Debate: Complete Transcript(DN!)
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Montag, 4. September 2006
The PLO is a terrorist organisation, goddammit!
DN: Congressmember Weiner Gets It Wrong On Palestinian Group He Tried To Bar From U.S.
Selbstverständlich repräsentiert Mahmud Abbas teilweise die PLO, solange er ein repräsentatives Amt der Fatah inne hat. Darüberhinaus ist er Nachfolger Yassir Arafats. Herr Weiner hofft jedoch, dass der Vorsitzende der PLO die PLO nicht repräsentiert. Atemberaubende Logik.
Finkelstein nimmt den Unsinn Weiners besser auseinander, als ich es kann. Danke Norman.
Selbstverständlich repräsentiert Mahmud Abbas teilweise die PLO, solange er ein repräsentatives Amt der Fatah inne hat. Darüberhinaus ist er Nachfolger Yassir Arafats. Herr Weiner hofft jedoch, dass der Vorsitzende der PLO die PLO nicht repräsentiert. Atemberaubende Logik.
Finkelstein nimmt den Unsinn Weiners besser auseinander, als ich es kann. Danke Norman.
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Mittwoch, 30. August 2006
Show Business
Ahmadinejad offers Bush TV debate
Sich das anzuschauen, haette durchaus seinen Reiz. Bier, Chips und vielleicht ein Bisschen was zu lachen. Leider wird daraus wohl nichts werden und das wusste glaube ich Ahmadinejad noch bevor diese kuriose Meldung zur Presse gelangte. Sein Liebesbrief an Bush damals wurde ja auch nicht erwidert, was sollte das ganze auch bringen?
Wenn ich Bush waere, haette ich ihm vielleicht das Interview unter einer Bedingung angeboten: Nur ueber Internet-Podcast erreichbar. Vornehmlich gestreamed auf Seiten, die vom Iran geblocked werden. Als Zeichen guten Willens, den A. ja angeblich hat, waer das doch nicht zu viel verlangt ;) Fuer den Fall, dass A. wider Erwarten darauf eingegangen waere, haette man sich ja vorher alle Moeglichkeiten, inklusive den militaerischen, offen halten koennen, wie es seit dem letzten Irakkrieg Brauch ist.
Sich das anzuschauen, haette durchaus seinen Reiz. Bier, Chips und vielleicht ein Bisschen was zu lachen. Leider wird daraus wohl nichts werden und das wusste glaube ich Ahmadinejad noch bevor diese kuriose Meldung zur Presse gelangte. Sein Liebesbrief an Bush damals wurde ja auch nicht erwidert, was sollte das ganze auch bringen?
Wenn ich Bush waere, haette ich ihm vielleicht das Interview unter einer Bedingung angeboten: Nur ueber Internet-Podcast erreichbar. Vornehmlich gestreamed auf Seiten, die vom Iran geblocked werden. Als Zeichen guten Willens, den A. ja angeblich hat, waer das doch nicht zu viel verlangt ;) Fuer den Fall, dass A. wider Erwarten darauf eingegangen waere, haette man sich ja vorher alle Moeglichkeiten, inklusive den militaerischen, offen halten koennen, wie es seit dem letzten Irakkrieg Brauch ist.
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[...] the British wiped out the entire city of Dresden, burning to death more German civilians than the number of people killed in Hiroshima
Diese Aussage, die seit neuestem auf unzaehligen (Kriegs-)Blogs zu finden ist, wird dort nicht etwa David Irving zugeschrieben.
Diese Worte kamen angeblich aus dem Mund Benjamin Netanjahus:
"BBC: How come so many more Lebanese have been killed in this conflict than Israelis?
Netanyahu: Are you sure that you want to start asking in that direction?
BBC: Why not?
Netanyahu: Because in World War II more Germans were killed than British and Americans combined, but there is no doubt in anyone's mind that the war was caused by Germany's aggression. And in response to the German blitz on London, the British wiped out the entire city of Dresden, burning to death more German civilians than the number of people killed in Hiroshima. Moreover, I could remind you that in 1944, when the R.A.F. tried to bomb the Gestapo Headquarters in Copenhagen, some of the bombs missed their target and fell on a Danish children's hospital, killing 83 little children. Perhaps you have another question? "
Jupp, ich hab eine. Kann mir jemand eine Quelle fuer diese Aussagen nennen? Ich bin gewiss kein Netanjahu-Fan, aber auch ihn muss man fairer Weise richtig wiedergeben. Nirgends fand ich eine Quelle, die den Wortlaut wiedergibt, nur den Grundgedanken dahinter:
hier (im Video ab 17:50) Diese Quelle wird von einigen Blogs verlinkt, auf denen die angeblichen Aussagen Netanjahus zu finden sind.
Was mich wirklich irritiert hat, ist, dass neben mir sich nur einer daran gestoert hat, dass sich Netanjahu in diesem Punkt auf eine Stufe mit, vorsichtig gesagt, umstrittenen Figuren stellt (falls er obiges Wort fuer Wort gesagt haben sollte). Doch selbst nachdem es ausgesprochen war, jubelten die Leute Netanjahus angeblichen Auesserungen zu. Vermutlich haengt der Applaus oft von der Absicht, nicht vom Inhalt ab.
Nachtrag:
Wenn man im Netz danach googelt, findet man Eintraege mit genau diesem angeblichen Interview, die bis zum 11.8 zurueck reichen.
Hier ein Beispiel vom 17.8 dort eins vom 22.8 Entweder, die Leute sind zu faul, Quellen anzugeben und die Phrase "this morning" anzupassen. Oder das ganze ist einfach nur wild Zusammengewuerfeltes aus einem BBC-Radiointerview mit Netanjahu (der Dateiname weisst auf den 20.07 hin ) und obigem TV-Interview vom 9.8, in diesem Falle waere es zwar pointiert, aber trotzdem fabriziert.
Diese Worte kamen angeblich aus dem Mund Benjamin Netanjahus:
"BBC: How come so many more Lebanese have been killed in this conflict than Israelis?
Netanyahu: Are you sure that you want to start asking in that direction?
BBC: Why not?
Netanyahu: Because in World War II more Germans were killed than British and Americans combined, but there is no doubt in anyone's mind that the war was caused by Germany's aggression. And in response to the German blitz on London, the British wiped out the entire city of Dresden, burning to death more German civilians than the number of people killed in Hiroshima. Moreover, I could remind you that in 1944, when the R.A.F. tried to bomb the Gestapo Headquarters in Copenhagen, some of the bombs missed their target and fell on a Danish children's hospital, killing 83 little children. Perhaps you have another question? "
Jupp, ich hab eine. Kann mir jemand eine Quelle fuer diese Aussagen nennen? Ich bin gewiss kein Netanjahu-Fan, aber auch ihn muss man fairer Weise richtig wiedergeben. Nirgends fand ich eine Quelle, die den Wortlaut wiedergibt, nur den Grundgedanken dahinter:
hier (im Video ab 17:50) Diese Quelle wird von einigen Blogs verlinkt, auf denen die angeblichen Aussagen Netanjahus zu finden sind.
Was mich wirklich irritiert hat, ist, dass neben mir sich nur einer daran gestoert hat, dass sich Netanjahu in diesem Punkt auf eine Stufe mit, vorsichtig gesagt, umstrittenen Figuren stellt (falls er obiges Wort fuer Wort gesagt haben sollte). Doch selbst nachdem es ausgesprochen war, jubelten die Leute Netanjahus angeblichen Auesserungen zu. Vermutlich haengt der Applaus oft von der Absicht, nicht vom Inhalt ab.
Nachtrag:
Wenn man im Netz danach googelt, findet man Eintraege mit genau diesem angeblichen Interview, die bis zum 11.8 zurueck reichen.
Hier ein Beispiel vom 17.8 dort eins vom 22.8 Entweder, die Leute sind zu faul, Quellen anzugeben und die Phrase "this morning" anzupassen. Oder das ganze ist einfach nur wild Zusammengewuerfeltes aus einem BBC-Radiointerview mit Netanjahu (der Dateiname weisst auf den 20.07 hin ) und obigem TV-Interview vom 9.8, in diesem Falle waere es zwar pointiert, aber trotzdem fabriziert.
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Samstag, 26. August 2006
Edward Said, nochmal
Edward Said war für mich immer eine Stimme der Vernunft, des Sachverstandes und viele, auch ich, vermissen ihn schmerzlich.
Besonders solche Stimmen, die sich zu kontroversen Themen notwendiger Weise kontrovers äussern müssen, weil es die Redlichkeit verlangt, werden nach ihrem Tod gelegentlich von extremen Stimmen aus allen Lagern missbraucht. Was würde X sagen, wenn er heute noch leben würde? Darauf folgt dann oft ein aus dem Kontext gerissenes Zitat oder eine gedankliche Vereinfachung mit dem Ziel, den Verstorbenen für die eigene Sache in den Zeugenstand zu rufen. Besonders gern wird das gemacht, wenn den eigenen Ausführungen zu viel Pathos und zu wenig Logos inne wohnt. So kann man den eigenen Gedankenbrei wenigstens noch mit einer Prise Ethos würzen.
Edward Said lebte aber noch lange genug, um sich über den Krieg der Neocons gegen den Irak selbst zu äussern. Und für das, was da vor sich ging und bis zum heutigen Tag anhält, fand er klare Worte:
"I have been criticised recently for my anti-war position by illiterates who claim that what I say is an implied defence of Saddam Hussein and his appalling regime. To my Kuwaiti critics, do I need to remind them that I publicly opposed Ba'athi Iraq during the only visit I made to Kuwait in 1985, when in an open conversation with the then Minister of Education Hassan Al-Ibrahim I accused him and his regime of aiding and abetting Arab fascism in their financial support of Saddam Hussein? I was told then that Kuwait was proud to have committed billions of dollars to Saddam's war against "the Persians", as they were then contemptuously called, and that it was a more important struggle than someone like me could comprehend. I remember clearly warning those Kuwaiti acolytes of Saddam Hussein about him and his ill will against Kuwait, but to no avail. I have been a public opponent of the Iraqi regime since it came to power in the 70s: I never visited the place, never was fooled by its claims to secularism and modernisation (even when many of my contemporaries either worked for or celebrated Iraq as the main gun in the Arab arsenal against Zionism, a stupid idea, I thought), never concealed my contempt for its methods of rule and fascist behaviour. And now when I speak my mind about the ridiculous posturing of certain members of the Iraqi opposition as hapless strutting tools of US imperialism, I am told that I know nothing about life without democracy (about which more later), and am therefore unable to appreciate their nobility of soul.
Der vollständige Arikel ist hier zu finden
Lesenswert, wie alles von Edward Said, ist auch The Appalling Consequences are Now Clear - What is Happening in the United States?
Besonders solche Stimmen, die sich zu kontroversen Themen notwendiger Weise kontrovers äussern müssen, weil es die Redlichkeit verlangt, werden nach ihrem Tod gelegentlich von extremen Stimmen aus allen Lagern missbraucht. Was würde X sagen, wenn er heute noch leben würde? Darauf folgt dann oft ein aus dem Kontext gerissenes Zitat oder eine gedankliche Vereinfachung mit dem Ziel, den Verstorbenen für die eigene Sache in den Zeugenstand zu rufen. Besonders gern wird das gemacht, wenn den eigenen Ausführungen zu viel Pathos und zu wenig Logos inne wohnt. So kann man den eigenen Gedankenbrei wenigstens noch mit einer Prise Ethos würzen.
Edward Said lebte aber noch lange genug, um sich über den Krieg der Neocons gegen den Irak selbst zu äussern. Und für das, was da vor sich ging und bis zum heutigen Tag anhält, fand er klare Worte:
"I have been criticised recently for my anti-war position by illiterates who claim that what I say is an implied defence of Saddam Hussein and his appalling regime. To my Kuwaiti critics, do I need to remind them that I publicly opposed Ba'athi Iraq during the only visit I made to Kuwait in 1985, when in an open conversation with the then Minister of Education Hassan Al-Ibrahim I accused him and his regime of aiding and abetting Arab fascism in their financial support of Saddam Hussein? I was told then that Kuwait was proud to have committed billions of dollars to Saddam's war against "the Persians", as they were then contemptuously called, and that it was a more important struggle than someone like me could comprehend. I remember clearly warning those Kuwaiti acolytes of Saddam Hussein about him and his ill will against Kuwait, but to no avail. I have been a public opponent of the Iraqi regime since it came to power in the 70s: I never visited the place, never was fooled by its claims to secularism and modernisation (even when many of my contemporaries either worked for or celebrated Iraq as the main gun in the Arab arsenal against Zionism, a stupid idea, I thought), never concealed my contempt for its methods of rule and fascist behaviour. And now when I speak my mind about the ridiculous posturing of certain members of the Iraqi opposition as hapless strutting tools of US imperialism, I am told that I know nothing about life without democracy (about which more later), and am therefore unable to appreciate their nobility of soul.
Der vollständige Arikel ist hier zu finden
Lesenswert, wie alles von Edward Said, ist auch The Appalling Consequences are Now Clear - What is Happening in the United States?
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Edward Said
“In an essay […] I attempted to show how it is secularism, rather than fundamentalism, that held Arab Muslim societies together, despite the wild exaggeration of the sensationalist and ignorant American media, most of whose ideas were taken from anti-Islamic, careerist publicists who had found a new field for their skills in demonology. At the very least one should say that in the contest between the Islamists and the overwhelming majority of Muslims, the former have by and large lost the battle. […]"
But such reasoned, well-researched views have been barely in evidence; the market for representations of a monolithic, enraged, threatening, and conspiratorially spreading Islam is much greater, more useful, and capable of generating more excitement.”´
“[...] anyone can learn about either ‘Islam” or the world of Islam and about the men, women, and cultures that live within it, speak its languages, breathe its air, produce its histories and societies. At that point, humanistic knowledge begins and communal responsibility for that knowledge begins to be shouldered."
"‘Islam’ defines relatively small proportion of what actually takes place in the Islamic world, which numbers a billion people and includes dozens of countries, societies, traditions, languages, and, of course, an infinite number of different experiences. It is simply false to try to trace all this back to something called ‘Islam,’ no matter how vociferously polemical Orientalists [...] insisted that Islam regulates Islamic societies from top to bottom, that dar al-Islam is a single, coherent entity, that church and state are really one in Islam, and so forth. My contention in this book is that most of this is unacceptable generalization of the most irresponsible sort, and could never be used for any other religious, cultural, or demographic group on earth. What we expect from the serious study of Western societies, with its complex theories, enormously variegated analyses of social structures, histories, cultural formations, and sophisticated languages of investigation, we should expect from the study and discussion of Islamic societies in the West.”
“I am not saying that Muslims have not attacked and injured Israelis and Westerners in the name of Islam. But I am saying that much of what one reads and sees in the media about Islam represents the aggression as coming from Islam because that is what ‘Islam’ is. Local and concrete circumstances are thus obliterated. In other words, covering Islam is a one-sided activity that obscures what ‘we’ do, and highlights instead what Muslims and Arabs by their very flawed nature are.”
Wer eine kleine Lese- und Denkübung zur Ertüchtigung mag, der findet sie hier Macht euch nen Kopf, auch darüber, inwieweit diese Ausführen in der Gegenwart zutreffen und tauscht euch aus:)
But such reasoned, well-researched views have been barely in evidence; the market for representations of a monolithic, enraged, threatening, and conspiratorially spreading Islam is much greater, more useful, and capable of generating more excitement.”´
“[...] anyone can learn about either ‘Islam” or the world of Islam and about the men, women, and cultures that live within it, speak its languages, breathe its air, produce its histories and societies. At that point, humanistic knowledge begins and communal responsibility for that knowledge begins to be shouldered."
"‘Islam’ defines relatively small proportion of what actually takes place in the Islamic world, which numbers a billion people and includes dozens of countries, societies, traditions, languages, and, of course, an infinite number of different experiences. It is simply false to try to trace all this back to something called ‘Islam,’ no matter how vociferously polemical Orientalists [...] insisted that Islam regulates Islamic societies from top to bottom, that dar al-Islam is a single, coherent entity, that church and state are really one in Islam, and so forth. My contention in this book is that most of this is unacceptable generalization of the most irresponsible sort, and could never be used for any other religious, cultural, or demographic group on earth. What we expect from the serious study of Western societies, with its complex theories, enormously variegated analyses of social structures, histories, cultural formations, and sophisticated languages of investigation, we should expect from the study and discussion of Islamic societies in the West.”
“I am not saying that Muslims have not attacked and injured Israelis and Westerners in the name of Islam. But I am saying that much of what one reads and sees in the media about Islam represents the aggression as coming from Islam because that is what ‘Islam’ is. Local and concrete circumstances are thus obliterated. In other words, covering Islam is a one-sided activity that obscures what ‘we’ do, and highlights instead what Muslims and Arabs by their very flawed nature are.”
Wer eine kleine Lese- und Denkübung zur Ertüchtigung mag, der findet sie hier Macht euch nen Kopf, auch darüber, inwieweit diese Ausführen in der Gegenwart zutreffen und tauscht euch aus:)
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Donnerstag, 24. August 2006
Das Imperium schlägt zurück

Gut ein Drittel aller Toten auf der Seite der Koalition der "Willigen" (manche Leute haben keine Scham) geht auf das Konto von IEDs, sogenannten improvised explosive devices. IEDs haben es so zur Nummer eins geschafft, die wahrscheinlichste Todesursache für einen Koalitionssoldaten ist eine Begegnung wider Willen mit einer IED. Das hatte General John Abizaid bereits im Frühling 2004 dazu veranlasst, von Donald Rumsfeld ein "Manhattan Project-like effort" zu fordern, um der Gefahr Herr zu werden.
Donald Rumsfeld ist natuerlich an der Sicherheit seiner Soldaten mehr interessiert als an Akquisetätigkeiten für die Waffenindustrie. Deshalb lässt er sich nicht lumpen: Zwischen 2004 und 2006 wurden ungefähr 6.1 Milliarden Dollar dafür ausgegeben. Die eigens dafür eingerichtete Pentagon Task Force "The Joint IED Defeat Organization" hat alleine für dieses Jahr ein Budget von 3.3 Milliarden Dollar.
Die Anzahl der durch IEDs getöteten Koalitionssoldaten beläuft sich in diesem Jahr bisher auf 239*. Letzes Jahr waren es im gleichen Zeitraum 234. Die durchschnittliche Anzahl der IED-Angriffe pro Tag hat sich seit diesem Januar verdoppelt, der Juli war der Monat mit den meisten IED-Angriffen. Die Zahl der IED-Opfer belief sich auf im Janauar 2006 auf 25, im Juli 2006 auf 23, woraus man schliessen koennte, dass sich die Erfolgsrate der Angriffe verringert hat und/oder vermehrt irakische Sicherheitskräfte zur Zielscheibe werden. Wie dem auch sei, ein Wunder ist jedenfalls nicht geschehen und die absolute Wirkung der Angriffe ist in etwa gleich geblieben. Die JIEDDO-Ritter sind aber sicher ein interessanter Verein, dessen Werdegang ich in Zukunft weiter verfolgen werde.
* Alle Opferzahlen wurden mittels Datenbankabfragen auf Iraq Coalition Casualty Count ermittelt.
Weitergehende infos:
Bomb Attacks on U.S., Iraqi Forces Double This Year
Improvised Explosive Disaster; An inside look at the Pentagon's inadequate response to the IED threat in Iraq
DoD Directive 2000.19E, "Joint Improvised Explosive Device Defeat Organization (JIEDDO)
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Dienstag, 22. August 2006
Na also,
geht doch:
President Bush Admits Iraq Had No WMDs and 'Nothing' to Do With 9/11
Was alle schon vorher wussten, gibts jetzt also auch vom mächtigsten Analphabeten der Welt. Nicht dass das irgendwas bringen würde, die Willensbildung findet nach der Wahl ohne das Herdenvieh statt, wenn eine Entscheidung mal gefallen ist, geht es nur noch darum, sie vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Leider sind Bush, Pat Roberston und die Neocons PR-Nieten und so fällt halt dieses mal selbst dem Blindesten auf, was da gespielt wird. Ich will ja noch nichtmal behaupten, dass man dem Volk alles auf die Nase binden muss, aber muss man das Ganze wirklich so plump machen?
Nun, wie auch immer, bewirken wird dieses Statement nicht viel. Die Hardcore-Kriegsbefürworter waren in erster Linie nicht wegen sondern trotz der fadenscheinigen Argumente für den Krieg, daran werden diese Worte nichts ändern. Die Feindbilder sind jetzt schon zu gut positioniert, es geht nicht mehr um nicht vorhandene WMDs oder fiktive Verbindungen von Hussein zur Al-Qaida via Al-Zarkawi.
Democracy vs Islamo-fascism, "a new middle east" ist angesagt, wer wird sich da noch mit störenden Detailfragen oder gar Wahrheitsfindung aufhalten? Wichtig ist, was gewollt wird, Argumente sind nur unnützer Ballast. Ja, wer nach Argumenten fragt, ist beinahe eh schon ein Verräter. Wir erinnern uns, das Motto hiess "either you side with us or you side with the terrorists". Fragt sich, wer aus welcher Sicht die Terroristen sind. Auf diesen neuen Nahen Osten bin ich gespannt und ich erwarte ehrlich gesagt nicht viel Gutes.
President Bush Admits Iraq Had No WMDs and 'Nothing' to Do With 9/11
Was alle schon vorher wussten, gibts jetzt also auch vom mächtigsten Analphabeten der Welt. Nicht dass das irgendwas bringen würde, die Willensbildung findet nach der Wahl ohne das Herdenvieh statt, wenn eine Entscheidung mal gefallen ist, geht es nur noch darum, sie vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Leider sind Bush, Pat Roberston und die Neocons PR-Nieten und so fällt halt dieses mal selbst dem Blindesten auf, was da gespielt wird. Ich will ja noch nichtmal behaupten, dass man dem Volk alles auf die Nase binden muss, aber muss man das Ganze wirklich so plump machen?
Nun, wie auch immer, bewirken wird dieses Statement nicht viel. Die Hardcore-Kriegsbefürworter waren in erster Linie nicht wegen sondern trotz der fadenscheinigen Argumente für den Krieg, daran werden diese Worte nichts ändern. Die Feindbilder sind jetzt schon zu gut positioniert, es geht nicht mehr um nicht vorhandene WMDs oder fiktive Verbindungen von Hussein zur Al-Qaida via Al-Zarkawi.
Democracy vs Islamo-fascism, "a new middle east" ist angesagt, wer wird sich da noch mit störenden Detailfragen oder gar Wahrheitsfindung aufhalten? Wichtig ist, was gewollt wird, Argumente sind nur unnützer Ballast. Ja, wer nach Argumenten fragt, ist beinahe eh schon ein Verräter. Wir erinnern uns, das Motto hiess "either you side with us or you side with the terrorists". Fragt sich, wer aus welcher Sicht die Terroristen sind. Auf diesen neuen Nahen Osten bin ich gespannt und ich erwarte ehrlich gesagt nicht viel Gutes.
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